Austausch HGH - SPA

Von Justus, Jasper, Felix und Ben | 21. November 2019

Austausch mit unserer Partnerschule in St. Paul

Am 22.09.2019 war es mal wieder so weit, wie alle zwei Jahre gab es auch dieses Jahr wieder einen Austausch zwischen dem Heisenberg-Gymnasium und der St. Paul Academy & Summit School in St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota.

Früh morgens trafen wir uns am Flughafen, der Flieger nach Amsterdam ging um 06:09 Uhr. Nach einigen Schwierigkeiten mit einem überfüllten Flughafen und nicht funktionierendem Check-In konnten wir mit etwa 30min Verspätung abheben. Nach einiger Wartezeit in Amsterdam startete dann schließlich unser Flug über den großen Teich, will heißen den Atlantik.

Schließlich kamen wir dann an und wurden sehr nett von unseren Austauschfamilien erwartet, Plakate mit den Namen darauf inklusive. Der erste Eindruck: Amerikanisch! Und groß! Und... Reizüberflutung!

Nach der ersten Nacht dann erneut Reizüberflutung, die Schule. Zunächst fällt der große Parkplatz auf. Okay, hier darf man eben ab 16 Auto fahren. Innen zunächst ein nicht gerade kleiner Eingangsbereich. Danach ging es ins Theater. Nein, ich rede nicht von einer Pausenhalle mit Bühne. Ein riesiges Theater mit mehreren hundert Sitzen und professioneller Bühnenausstattung! Nach und nach lernten wir auch den Rest der Schule kennen: ein Science-Trakt mit verschiedenen 3D-Druckern, einem Lasercutter, Windkanälen u.v.m., drei Echtrasenfußballplätze, ein Kunst-Trakt mit Staffeleien und Computerräumen mit IMacs, eine Mensa mit eigener Großküche und eine Eishockeyhalle erwarteten uns. Lieber Herr Sorgenfrei, wir müssen aufrüsten!

Die ersten Tage waren „Shadowing-Days“, d.h. wir folgten unseren Austauschpartnern in die verschiedenen Stunden. Ob Chemie, Deutsch, Englisch oder auch Geschichte, vieles gibt es in ähnlicher Form auch bei uns. Zusätzlich gibt es auch hier wieder einige Extras, z.B. Engineering, Photography oder Robotics. Erste Gedanken an einen Schulwechsel reiften. ;-)

Die ersten Tage vergingen gefühlt wie in Flug, es passierte unglaublich viel. Wir hatten Fächer, von denen wir in Hamburg nicht einmal träumen würden, besuchten häufig die Mensa, weil das Essen so lecker war, und fielen abends ziemlich müde ins Bett. Die Schule ging mindestens bis 15 Uhr, manchmal auch bis 17 Uhr. Zusätzlich war Homecoming-Week, was bedeutet, dass sich jeden Tag Leute verkleideten, es verschiedene Aktionen in den Pausen gab und eigentlich durchgehend Ausnahmezustand herrschte. Außerdem durften wir sogar einen Nachmittag in die Eishockeyhalle. Eine sehr lustige Stunde mit vielen Stürzen später war es leider schon wieder vorbei.

Am Donnerstag dann etwas Neues: Eigene Stundenpläne für einen Tag! Wir besuchten zuvor selbst gewählte und anschließend zugeteilte Kurse, was bei manchen ziemlich gut und bei manchen gar nicht klappte. Ich kann bei zwei Mal Geschichte, Mathe und Spanisch noch relativ zufrieden sein. Andere saßen mehrere Male in Sprachen, die sie nicht konnten oder nicht interessierten und landeten in Fächern wie Chor, was sie noch nie in ihrem Leben gemacht hatten.

Das Wochenende verbrachten wir mit unseren Gastfamilien, was verschiedenste Dinge bedeutete. In meinem Fall besuchten wir ein Museum (spannend) und einen Supermarkt (extrem spannend!). Ein Supermarkt in den USA hat in etwa die Größe eines Baumarktes und führt alles. Egal ob Essen, Technik, Kleidung oder Medikamente, es ist hier zu finden. Und es ist alles, wirklich alles, in Plastik eingepackt!

Am Samstagabend war dann der Homecoming-Dance im German-American-Institute. Für uns eine extrem gute Schulparty, für die Amerikaner der schlechteste Homecoming-Dance seit Langem…so unterschiedlich sind die Ansprüche. Montag besuchten wir dann bei 28°C und einer Menge Wolken am Himmel St. Paul. Natürlich stilecht mit einem amerikanischen Schulbus! Besonders interessant war dabei das Kapitol von Minnesota, schließlich ist St. Paul Hauptstadt! Doch nicht nur das, wir sind auch eine Weile durch die Stadt gelaufen. Es ist zwar nicht Manhattan, aber auch hier sind die Wolkenkratzer beeindruckend.

Am Mittwoch stand dann der Besuch von Fort Snelling auf dem Programm, ein herrlich restauriertes Fort, durch dessen Schutz erst St. Paul entstand. Abends waren wir dann noch in einem kleinen Theater mitten in einem Wohngebiet am Rande von St. Pauls mit einer interessanten Vorstellung über das Leben einer Lehrerin und Mutter mit einem jugendlichen Sohn.

Einen Tag später dann waren wir im Minnesota History Center, wo es die verschiedensten Dinge aus der Vergangenheit Minnesotas zu sehen gab, egal ob es dabei um den Bergbau, die typische Küche oder auch den zweiten Weltkrieg ging, für jeden war etwas dabei.

Zu guter Letzt gab es am Samstag noch eine kleine Abschiedsfeier, bevor es dann am Montagmorgen schon wieder zum Flughafen ging.

Wer denkt, wir sind dann einfach nach Hamburg zurückgeflogen, der irrt. Es ging nach New York, genauer gesagt in das Zentrum von Manhattan, etwa einen Kilometer vom Times Square entfernt! Das Hotel lag am Rande der großen Wolkenkratzer, besaß aber trotzdem neun Stockwerke. Warum wir uns mit vier Jungs aber dazu entschieden haben, die Koffer in den siebten Stock zu tragen, während alle anderen den Fahrstuhl genommen haben, kann ich mir aber auch nicht erklären. :-)

In den nächsten Tagen stand Sightseeing auf dem Plan. Times Square, Brooklyn Bridge, Ground Zero, Empire State Building und – Trommelwirbel – „The Late Show with Stephen Colbert“, ganz exklusiv am Broadway und extrem schwer zu bekommen! War ebenfalls spannend, aber nach einigen Stunden in einem echt kalten Studio wird es schon unangenehm. Vom Empire State Building hatten wir trotz Dunkelheit eine fantastische Aussicht über die Stadt. Es war zwar ziemlich kalt dort oben, aber es hat sich mehr als gelohnt!

Die Zeit in New York war leider viel zu kurz und auch sehr verregnet, sodass wir sehr oft triefend zurückkamen. Am Donnerstag ging es dann schon mittags zum Flughafen, bis dann schließlich abends unser Flugzeug nach Europa startete. Damit war dann die Reise zu Ende und somit ist es auch dieser Bericht. Wir hoffen, er war lesenswert und ihr konntet einen guten Eindruck von unserer Reise gewinnen.